klima update° - der Nachrichten-Podcast von taz und klimareporter°

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Niederlande gegen fossile Subventionen, Fridays stoppen Raffinerie, Aufrüstung ist klimaschädlich

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Diese Woche mit Verena Kern und Susanne Schwarz.

Aufrüstung hat auch einen Klimaeffekt: Dass die 31 Nato-Staaten ihr Militärbudget auf je 2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts steigern wollen, führt zu deutlich mehr klimaschädlichen Emissionen, zeigt eine Studie.

Das niederländische Parlament hat beschlossen, dass das Land die fossilen Subventionen abbaut. Bis zur Weihnachtspause muss die Regierung einen Plan dafür vorlegen. Das war eine Hauptforderung von Extinction Rebellion. Die Bewegung hatte fast einen Monat lang täglich mit hunderten Aktivist:innen eine Autobahnzufahrt blockiert.

Fridays for Future hat mit einer erfolgreichen Klage den Bau einer Ölschiefer-Raffinerie in Estland vorerst gestoppt. Der Staat setzt immer noch stark auf die Stromgewinnung mit dem besonders klimaschädlichen Energieträger.

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Klimabewegung im Visier, Klimazoll, Papst fordert mehr Klimaschutz

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Diese Woche mit Katharina Schipkowski und Sandra Kirchner.

Auch Unterstützer:innen von Fridays for Future waren indirekt von den Razzien gegen Mitglieder der "Letzten Generation" in diesem Frühjahr betroffen. Möglicherweise wurden dabei die privaten Adressen von mehr als 5.000 Personen sichergestellt. Die Fridays-Aktivistin Luisa Neubauer bezeichnete das Vorgehen der Generalstaatsanwaltschaft München als demokratiefeindlichen Angriff auf die Zivilgesellschaft.

Anfang dieses Monats hat die EU die erste Stufe ihres Klimazolls auf ausländische Industrieprodukte gestartet. Zunächst müssen EU-Importeure die CO2-Bilanz von Zement, Eisen, Stahl, Aluminium, Düngemitteln, Strom und Wasserstoff erfassen und melden, ab 2026 werden Abgaben fällig. Das soll Importeure und Unternehmen, die in der EU produzieren, bei den CO2-Abgaben gleichstellen.

Papst Franziskus hat in dieser Woche erneut eine Mahnung zum Klimaschutz veröffentlicht. In einem Schreiben mit dem Titel "Laudate Deum" ruft er mit Nachdruck zum Kampf gegen die Erderwärmung auf, für die ein kleiner Prozentsatz der Reichsten besonders verantwortlich sei. Bereits vor acht Jahren hatte der Papst mehr Klimaschutz gefordert.

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Klimaklage gegen 32 Staaten, mehr Extremwetter, 1,5-Grad-Ziel noch erreichbar

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Katharina Schipkowski.

Nach verheerenden Waldbränden 2017 in Portugal reichen sechs junge Menschen Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ein. Sie werfen 32 europäischen Staaten vor, ihre Menschenrechte zu verletzen, weil sie den Ausstoß von Treibhausgasen nicht schnell genug reduzieren und damit den Klimawandel weiter anheizen. Am Mittwoch begann die Anhörung.

In Deutschland haben sich die Temperaturen seit dem 19. Jahrhundert um 1,7 Grad erhöht – stärker als im weltweiten Durchschnitt. Die Folge: mehr und heftigere Extremwetterereignisse. Auf dem Extremwetterkongress in Hamburg fordern Meteorolog:innen und Klimaforscher:innen, dass Deutschland sich besser auf Extremwetter und die Folgen wie Dürren, Waldbrände und Überflutungen vorbereitet. Dann können die hier lebenden Menschen auch in Zukunft noch gute Lebensbedingungen vorfinden.

Das Energiesystem wird sich in den nächsten Jahren schneller ändern, als sich die meisten Menschen vorstellen können, sagt die Internationale Energie-Agentur IEA voraus, die in dieser Woche einen Bericht zum 1,5-Grad-Ziel vorgelegt hat. Das Ausbautempo bei der Solarenergie und der Elektromobilität sind demnach bereits auf 1,5-Grad-Kurs. Das 1,5-Grad-Limit ließe sich einhalten, wenn sich bis 2030 die Kapazität der Erneuerbaren verdreifacht und die Energieeffizienz verdoppelt. Außerdem sollten Industriestaaten schon für 2045 Klimaneutralität anstreben.

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Flutkatastrophe in Libyen, Deutschland schränkt Protest ein, ein Ex-Ölmanager als EU-Klimachef

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Mit Susanne Schwarz und Verena Kern.

Tausende Tote und Vermisste, hohe wirtschaftliche Schäden: Die Flutkatastrophen in Libyen und weiteren Ländern des Mittelmeerraums waren verheerend - und zum Teil menschengemacht. Denn der Klimawandel hat den Starkregen sehr viel wahrscheinlicher gemacht, wie eine neue Studie zeigt. Doch auch die schwierige Situation vor Ort spielt eine Rolle.

Weltweit werden Proteste und Versammlungsfreiheit immer mehr unterdrückt, zeigen neue Daten von Amnesty International. Erstmals gehört auch Deutschland zu den Problemländern. Ein Grund ist das massive Vorgehen gegen Klimaproteste.

Die EU-Kommission will den ehemaligen Ölmanager Wopke Hoekstra zum neuen Klimakommissar machen. Die Personalie sorgt für viel Ärger. Anfang Oktober muss sich Hoekstra vor dem Umweltausschuss des EU-Parlaments einer Anhörung stellen - und könnte abgelehnt werden.

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Weltweiter Klimastreik, zu wenig Klimaschutz, Belastungsgrenzen der Erde

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Diese Woche mit Verena Kern und Sandra Kirchner.

Für Freitag ruft Fridays for Future zum weltweiten Klimastreik auf. In Deutschland sind an 250 Orten Proteste geplant. Die Bewegung fordert den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, die Verschärfung des Klimaschutzgesetzes und die Einführung des versprochenen Klimageldes.

Das UN-Klimasekretariat hat den Entwurf der "globalen Bestandsaufnahme" vorgelegt. Das Paris-Abkommen von 2015 verpflichtet die Staaten dazu, regelmäßig Bilanz zu ziehen, ob ihre Anstrengungen ausreichen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das Ergebnis ist keine Überraschung: Die Welt ist weit davon entfernt, das Ziel zu erreichen.

Menschliches Handeln und Wirtschaften verbraucht zu viele Ressourcen und verschmutzt die Umwelt. Sechs von neun Belastungsgrenzen der Erde sind bereits überschritten. Dabei geht es um Klima, Funktion der Biosphäre, Süßwassernutzung, Entwaldung, Nährstoffkreisläufe und das Einbringen neuartiger Stoffe wie Plastik. Die Stabilität der Erde und unser Überleben sind gefährdet, schreiben Wissenschaftler:innen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung in einer Studie.

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Präventivhaft für Aktivist:innen, erster afrikanischer Klimagipfel, fossile Subventionen

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Diesmal mit Katharina Schipkowski und Susanne Schwarz.

Die Autobranche trifft sich in München zu ihrer Automesse IAA - und die Klimabewegung zum Protest. Derweil sitzen aber zahlreiche Aktivist:innen in Präventivhaft. Das heißt: Sie werden festgehalten, ohne eine Straftat begangen zu haben, teilweise wochenlang.

In Kenia hat der erste Afrikanische Klimagipfel stattgefunden. Großes Thema: Wie geht man damit um, dass viele arme Länder unter anderem durch hohe Schulden und Zahlungsverpflichtungen kaum Geld für Klimaschutz und -anpassung haben? Deutschland und Kenia haben als ersten Schritt einen Tausch vereinbart: Schulden gegen Naturschutz.

Deutschland fördert immer noch stark fossile Energie mit öffentlichem Geld. Das entspricht leider dem weltweiten Trend. Global sind die klimaschädlichen Subventionen im vergangenen Jahr sogar auf Rekordhöhe gestiegen.

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Mehr Geld für Klimaschutz, Klimaschutz ist Kinderrecht, London wird zur Umweltzone

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Mit Susanne Schwarz und Verena Kern.

Die Bundesregierung hat überraschend bekannt gegeben, dass Deutschland seine Zahlungen für Klimaschutz und -anpassung an arme Länder deutlich gesteigert habe. Im Jahr 2022 sind demnach 6,3 Milliarden Euro geflossen. Eigentlich hatte Deutschland erst ab 2025 jährliche Zahlungen von 6 Milliarden Euro versprochen. Manche Expert:innen haben Zweifel.

Klimaschutz gehört zu den Kinderrechten: In der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 taucht die Klimakrise noch nicht auf, jetzt hat der Ausschuss für Kinderrechte aber eine ergänzende Leitlinie veröffentlicht. Staaten sind demnach verpflichtet, gegen Umweltverschmutzung und den Klimawandel anzukämpfen - auch zur Einhaltung der Kinderrechtskonvention.

Ganz London ist jetzt eine Umweltzone: Die britische Hauptstadt hat den Bereich ausgedehnt, in den zu dreckige Autos nur nach Zahlung dürfen - nämlich auf das gesamte Stadtgebiet. Darüber ist in Großbritannien ein bitterer Streit entbrannt.

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Deutschlands Klimalücke, Lebensmittel werden teurer, Ecuador stimmt gegen Ölförderung

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Der Expertenrat für Klimafragen hat das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung unter die Lupe genommen. Ergebnis: Es gibt Fortschritte, aber es reicht nicht. Viele Maßnahmen sind zu unkonkret und ihre Reduktionswirkung wird überschätzt. Die Fachleute fordern ein schlüssiges Gesamtkonzept für den Klimaschutz.

Die Klimakrise wird zur Ernährungskrise. Dass wir die Erde durch ein Übermaß an Treibhausgasen massiv aufheizen, kommt in den Supermarktregalen an: Produkte wie Orangensaft, Zucker und Olivenöl sind deutlich teurer geworden. Wegen der steigenden Temperaturen sind aber auch Grundnahrungsmittel von Dürre bedroht.

Ecuadors Bevölkerung hat mit deutlicher Mehrheit für den Stopp der Erdölförderung im Yasuní-Nationalpark im Amazonasgebiet gestimmt. Das Ergebnis des Referendums ist bindend. Innerhalb eines Jahres müssen nun alle Förderanlagen im betreffenden Gebiet zurückgebaut und die Bohrlöcher versiegelt werden. Zehn Jahre lang hatten indigene Gruppen, Menschenrechts- und Umweltorganisationen dafür gekämpft, dass die Abstimmung stattfinden kann.

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Klimaklage gegen US-Bundesstaat, Städte gegen Kreuzfahrtschiffe, Solarpaket der Bundesregierung

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Eine Gruppe junger Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen hat einen juristischen Erfolg gegen den US-Bundesstaat Montana erzielt: Dass die Behörden bei der Genehmigung von Öl- und Gasprojekten nicht die Folgen der Treibhausgase berücksichtigen dürften, stünde dem verfassungsmäßigen Recht der Klä­ge­r:in­nen auf eine saubere und gesunde Umwelt entgegen, befand eine Bezirksrichterin. Es dürfte allerdings eine Berufung anstehen.

Amsterdam verbannt Kreuzfahrtschiffe aus der Innenstadt. Die Branche ist aber nicht nur für Übertourismus und Luftverschmutzung verantwortlich - sondern auch für immensen Klimaschaden. Die Politik greift bislang kaum ein.

Das Solarpaket der Bundesregierung ist da: Sowohl sehr kleine als auch sehr große Photovoltaikanlagen will die Ampel von lästigen Vorschriften befreien. Es gibt viel Lob - allerdings hapert es noch beim personellen Wiederaufbau der deutschen Solarindustrie.

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CO2-Preis steigt, Wirtschaft im Hitzestress, Boom bei Elektroautos

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Die Bundesregierung will den CO2-Preis anheben. Mit den Einnahmen, die in den Klima- Transformationsfonds fließen, will die Ampel nicht nur Klimaschutz, sondern auch die Halbleiterindustrie finanzieren.

Die Klimakrise gefährdet die Gesundheit - und dadurch auch die Wirtschaft. An Hitzetagen sinkt zum Beispiel die Produktivität von Arbeitnehmer:innen, warnt der Versicherungskonzern Allianz. Das lässt auch Bruttoinlandsprodukt von Volkswirtschaften schrumpfen.

Weltweit werden immer mehr Elektroautos neuzugelassen. Fast jedes fünfte neu zugelassene Auto hatte 2022 einen Elektroantrieb. Es müssten aber noch mehr Elektroautos sein.

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Über diesen Podcast

So viel Klimakrise, so wenig Zeit: Ständig gibt es Neuigkeiten in Sachen Klima – aber was bedeutet es eigentlich, wenn Deutschland CO2-Endlager bauen will, China den Solar-Markt mit Dumping-Preisen flutet oder Forscher*innen die Klimasensitivität genauer bestimmen können? Im klima update° besprechen Journalistinnen vom Online-Magazin klimareporter° und von der Tageszeitung taz jeden Freitag die wichtigsten Klima-Nachrichten der Woche. So seid ihr in ein paar Minuten auf dem Stand.

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Und hier: https://taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262/

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