klima update° - der Nachrichten-Podcast von klimareporter°

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Versagen beim Verkehr, Verwässerung des Klimaschutzgesetzes, Klimakrise schrumpft Weltwirtschaft

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Susanne Schwarz.

Der klimaschädliche Autoverkehr hat im vergangenen Jahr sogar noch zugenommen - und die Klimabilanz des Verkehrswesens fällt mal wieder entsprechend katastrophal aus. Der Sektor hat die CO2-Grenzwerte des Klimaschutzgesetzes gerissen, hat eine Analyse des Expertenrats für Klimafragen zweifelsfrei ergeben. Auch beim Gebäudesektor, das heißt vor allem: beim Heizen, ist noch viel zu tun.

Und trotzdem schwächt die Bundesregierung das Klimaschutzgesetz. Die geplante Reform hat es zwar bisher nicht durch den Bundestag geschafft, jetzt haben sich die Fraktionsspitzen der Ampel-Parteien aber darauf geeinigt. Wie schlimm ist das?

Die Klimakrise macht uns ärmer: Die Weltwirtschaft werde durch die Erderhitzung schrumpfen, warnen Potsdamer Klimaforscher*innen. Viel Einkommen werde verloren gehen - auch in Deutschland.

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Klimaseniorinnen siegen, zu viel Methan, Debatte um Fleischpreis

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Diesmal mit Verena Kern und Susanne Schwarz.

Die Schweizer Klimaseniorinnen haben gewonnen. Ihre Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte war erfolgreich: Die Schweiz muss beim Klimaschutz nachziehen, sonst verletzt sie Menschenrecht. Das Urteil dürfte in seiner Wirkung über die Grenzen der Eidgenossenschaft hinausgehen. Es liest sich wie eine Anleitung für Klimaklagen gegen weitere Staaten.

Deutschland stößt zu viel Methan aus - und viel mehr als offiziell angegeben. Davor hat die Deutsche Umwelthilfe am Mittwoch gewarnt. Gemeinsam mit einem Thinktank hat sie das am Beispiel von Braunkohle untersucht. In den Kohle-Lagerstätten und auch in anderen Bodenschichten gibt es auch Methan. Bricht man den Boden auf, um die Kohle zu fördern, tritt das Gas mit aus. Deutschland unterschätze den Effekt massiv, so die Umweltschützer*innen.

Noch eine wichtige Methan-Quelle: die Landwirtschaft und speziell die Fleischproduktion. Um die nachhaltiger zu machen und Tierleid zu reduzieren, empfehlen Regierungsberater, die Mehrwertsteuer auf Fleisch zu erhöhen - und die Einnahmen zu nutzen, um Landwirt*innen beim nötigen Wandel zu unterstützen.

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Shell wehrt sich gegen Klimaschutzurteil, feuchte Hitze in Indien, Klimakrise gefährdet Gesundheit von Kindern

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Katharina Schipkowski.

2021 war der Öl- und Gaskonzern Shell von einem niederländischen Gericht zu mehr Klimaschutz verdonnert worden. Bis 2030 soll der Konzern seinen CO2-Ausstoß um 45 Prozent im Vergleich zu 2019 senken. Dagegen hat Shell Berufung eingelegt. Diese Woche hat in Den Haag die Verhandlung begonnen.

Ende März hat der indische Wetterdienst die erste Hitzewelle des Jahres ausgerufen. Die aktuellen Wetterbedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit haben ein lebensgefährliches Niveau erreicht. Feuchte Hitze ist für Menschen schädlicher als trockene Hitze. Bei den Behörden ist das noch nicht ausreichend angekommen.

Die Klimakrise beeinträchtigt die Gesundheit von Kindern. Wachstumsstörungen, Atemwegsprobleme und Allergien sind die Folgen, die australische Forscher:innen ausgemacht haben. Am stärksten war der Zusammenhang aber zwischen extremen Temperaturen und dem steigenden Risiko von Frühgeburten.

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Erderhitzung in Deutschland, deutsches CO2-Budget ausgeschöpft, Solarfabrik macht dicht

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Diesmal mit Verena Kern und Susanne Schwarz.

Deutschland hat 2023 sein heißestes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Wie weit die Klimakrise hierzulande insgesamt fortgeschritten ist, ist unter Expert*innen umstritten. Die Frage ist: Sehr weit - oder noch weiter?

Indes hat Deutschland sein CO2-Budget eigentlich schon ausgeschöpft, hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen ermittelt. Soll das 1,5-Grad-Limit gelten und allen Menschen auf der Erde derselbe CO2-Ausstoß zustehen, macht Deutschland schon seit Anfang 2023 Klima-Schulden.

Die Kündigungen sind raus: Meyer Burger schließt seine Solarfabrik im sächsischen Freiberg, die letzte große in Deutschland. Die Ampel-Regierung konnte sich nicht auf Subventionen einigen, um sie zu halten, anders als sie das etwa bei Chip- oder Batteriefabriken macht. Braucht Deutschland eine eigene Solarindustrie, um die Energiewende im Zweifelsfall auch ohne Importe aus China stemmen zu können?

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Fossile Konzerne sind nicht Paris-konform, Welt versinkt im Elektroschrott, Überkonsum begrenzen

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Verena Kern.

Die 25 größten börsennotierten Öl- und Gaskonzerne der Welt verkaufen noch immer sehr viele fossile Brennstoffe – und haben bislang ihr Geschäftsmodell nicht ausreichend an den Pariser Klimazielen ausgerichtet. Das ergibt eine Analyse der Strategien von BP, Exxon Mobil, Shell und Co durch den britischen Thinktank Carbon Tracker.

Jedes Jahr landen Massen von Elektrogeräten auf dem Müll. Die Menschen in Europa verursachen weltweit den meisten Elektroschrott, auch wenn hier vergleichsweise viel recycelt wird, zeigt ein Bericht zweier UN-Organisationen. Recycling von ausgedienten Elektrogeräten spart zwar CO2 ein, aber es hilft nicht, die Massen an Elektromüll zu verringern.

Was ist das richtige Maß für unseren Konsum? Diese Frage wird in Deutschland zu wenig diskutiert, meint der Sachverständigenrat für Umweltfragen, der in dieser Woche ein neues Gutachten zu Suffizienz vorgelegt hat. Der Überkonsum von Ressourcen müsse begrenzt werden, es brauche eine "Strategie des Genug".

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Klimaschutzverträge für Industrie, Europas riesige Klimarisiken, Fairness beim Klimaschutz

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Diesmal mit Katharina Schipkowski und Susanne Schwarz.

Die hiesige Industrie arbeitet größtenteils mit fossilen Energien. Doch in gut 20 Jahren soll sie überwiegend klimaneutral sein. Damit die Unternehmen diesen Übergang schaffen und nicht abwandern, wird ihnen der Staat ab jetzt zusätzliche finanzielle Unterstützung anbieten: über sogenannte Klimaschutzverträge.

Europa erwärmt sich von allen Kontinenten der Welt am schnellsten. Doch die EU ist nicht ausreichend auf die Klimakrise und ihre Folgen vorbereitet, warnt die Europäische Umweltagentur (EEA). Viele Risiken hätten bereits kritische Niveaus erreicht und könnten ohne Sofortmaßnahmen katastrophale Ausmaße annehmen.

Wie lassen sich die Lasten des Klimawandels möglichst fair verteilen? Die erste Stellungnahme des Deutschen Ethikrates zur Klimagerechtigkeit setzt sich damit auseinander – selbst innerhalb des Gremiums gibt es aber Kritik an dem Ergebnis.

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Sabotage gegen Tesla, EU will ein bisschen weniger Verpackungsmüll, Klimakrise benachteiligt Frauen stärker

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Diese Woche mit Katharina Schipkowski und Sandra Kirchner

Ein Brandanschlag auf einen Strommast hat das Werk des Elektroautobauers Tesla im brandenburgischen Grünheide lahmgelegt. Auch viele Haushalte in Brandenburg und Berlin waren zeitweilig ohne Strom. In einem Bekennerschreiben der sogenannten "Vulkangruppe" heißt es, Tesla fresse Erde, Ressourcen, Menschen und Arbeitskraft und spucke dafür "SUVs, Killermaschinen und Monstertrucks" aus.

In keinem anderen Land in Europa fällt so viel Verpackungsmüll an wie in Deutschland. Hierzulande verursachen Verpackungen pro Jahr 19 Millionen Tonnen CO2. Dem will die EU mit der Verpackungsrichtlinie jetzt einen Riegel vorschieben. Bestimmte Plastikverpackungen werden verboten, alle Verpackungen sollen künftig recycelt werden.

Frauen in Entwicklungsländern sind von Wetterextremen infolge des Klimawandels unverhältnismäßig stark betroffen. Ein Bericht der UN-Ernährungsorganisation FAO zeigt, dass Haushalte mit weiblichem Haushaltsvorstand bei Hitzewellen und Überschwemmungen größere finanzielle Einbußen erleiden als männlich geführte Haushalte. Grund sind diskriminierende Normen und Gesetze, die Frauen den Zugang zu Land, Geld, Informationen und Technologien erschweren. Aber auch ihre Verantwortlichkeiten im Haushalt und bei der Sorgearbeit spielen eine Rolle.

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Klimastreik mit Gewerkschaft, Repressalien gegen Klimaaktivist*innen, Klimabewegung streitet bei CCS

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Diesmal mit Susanne Schwarz und Franziska Betz.

Fridays for Future streikt am Freitag bundesweit - zusammen mit den ÖPNV-Beschäftigten von Verdi. Auch sind die politischen Forderungen des Klimastreiks diesmal eigentlich gewerkschaftliche.

Gefängnis, Geldstrafen und Co.: Weltweit fahren Staaten immer schwerere Geschütze gegenüber Klimaaktivistinnen auf. In den USA gibt es zum Beispiel mehr und repressivere Gesetze, die Umweltaktivisten kriminalisieren – vor allem in Bundesstaaten mit republikanischer Führung. Aber auch in Deutschland kritisieren Menschen- und Bürgerrechtlerinnen die Lage.

Die Klimabewegung ist nicht eins in der Frage um CCS: Soll es unterirdische Endlager für Kohlendioxid geben, damit das Treibhausgas die Erde nicht mehr aufheizen kann? So wie die Bundesregierung das jetzt machen will, finden es aber auch die Umweltschützer*innen problematisch, die nicht grundsätzlich dagegen sind.

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Geschäft mit CO2-Speicherung, Geoengineering auf UN-Agenda, Waldbrände in Chile

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Bäume und andere Pflanzen ziehen das Treibhausgas Kohlendioxid aus der Atmosphäre, mittlerweile tun das auch einige Technologien. Wer die Atmosphäre so entlastet, dem will die EU in Zukunft Zertifikate ausstellen. Die können dann wiederum verkauft werden an Unternehmen, die so ihre Klimabilanz auf dem Papier verbessern wollen. Das könnte zu einem neuen Geschäftsmodell für Landwirtinnen werden. Kritikerinnen sprechen aber von einem Ablasshandel.

Die Schweiz bringt ein umstrittenes Thema auf die internationale Agenda: das solare Geoengineering. In einer Resolution, die kommende Woche bei der Jahrestagung des UN-Umweltprogramms besprochen werden soll, wünscht sich das Land ein neues Expertengremium zu dem Thema. Soll die Menschheit die Sonne dimmen, um die Erde zu kühlen?

In Chile haben zuletzt heftige Waldbrände gewütet, mehr als 130 Menschen sind gestorben. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis: Eine Verbindung zwischen Klimakrise und den Wetterbedingungen, die die Feuer begünstigt haben, ist zumindest nicht statistisch nachweisbar. Die Region gehört zu den ganz wenigen auf der Welt, die sich durch die den Klimawandel sogar leicht abkühlen - allerdings nur vorerst.

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Golfstrom in Gefahr, Klimakleber wollen ins EU-Parlament, große Mehrheit will mehr Klimaschutz

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Diese Woche mit Franz*iska Betz und Verena Kern

Der Klimawandel schwächt die Atlantische Umwälzzirkulation – ein Strömungssystem, zu dem auch der Golfstrom gehört, dem Europa sein bislang mildes Klima verdankt. Eine Studie aus den Niederlanden zeigt nun: Das Risiko, dass das Strömungssystem zusammenbricht, ist größer als bisher angenommen. Die Folgen wären katastrophal für die ganze Welt.

Die Klimaaktivist*innen der Letzten Generation wollen ins Europa-Parlament. Nun hat die Gruppe die ersten Hürden genommen, um als "Politische Vereinigung" bei der Wahl antreten zu können. Das Ziel: die "Stimme des Widerstands" ins Parlament tragen.

Eine weltweite repräsentative Umfrage zum Klimaschutz kommt zu überraschend positiven Ergebnissen: 90 Prozent der Menschen in 125 Ländern wollen, dass mehr getan wird, um die Klimakrise einzudämmen. 70 Prozent wären sogar bereit, einen Beitrag von immerhin einem Prozent ihres persönlichen Einkommens für den Klimaschutz aufzuwenden. Dass ihre Mitmenschen so denken, ist vielen aber nicht bewusst - hier wäre mehr Aufklärung nötig.

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Über diesen Podcast

So viel Klimakrise, so wenig Zeit: Ständig gibt es Neuigkeiten in Sachen Klima – aber was bedeutet es eigentlich, wenn die EU bis 2050 klimaneutral werden will, die USA aus dem Paris-Abkommen aussteigen oder Forscher:innen die Klimasensitivität genauer bestimmen können? Im klima update° bespricht die Redaktion des Online-Magazins klimareporter° jeden Freitag die wichtigsten Klima-Nachrichten der Woche. So seid ihr in ein paar Minuten auf dem Stand.

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