klima update° - der Nachrichten-Podcast von taz und klimareporter°

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Emissionen 2024 so hoch wie nie, Shell siegt vor Gericht, Luftnummer CO₂-Zertifikate

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Verena Kern.

01:53 Emissionen 2024 so hoch wie nie

2024 verbrennt die Menschheit mehr Kohle, Öl und Gas als je zuvor. Die klimaschädlichen CO2-Emissionen erreichen mit 37,4 Milliarden Tonnen ein neues Rekordhoch, zeigt der Report Global Carbon Budget 2024. Damit schrumpft die Lücke zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels weiter, das Ziel ist kaum noch erreichbar.

09:12 Shell siegt vor Gericht

Der Ölkonzern Shell muss seinen CO2-Ausstoß doch nicht deutlich senken. Ein Zivilgericht in Den Haag kippte das wegweisende Klimaurteil der ersten Instanz und wies die Klage der Umweltschutzorganisation Milieudefensie ab. Die Begründung: Es fehlt eine verlässliche Grundlage, um Shell zu einer konkreten Reduktion zu verpflichten.

14:41 Luftnummer CO2-Zertifikate

CO2-Zertifikate, die Treibhausgase ausgleichen sollen, helfen dem Klima kaum: Nur 16 Prozent der versprochenen Emissionen wurden tatsächlich eingespart, zeigt eine umfassende Auswertung. Dennoch einigten sich die Staaten auf der Klimakonferenz COP 29 in Baku diese Woche auf gemeinsame Regeln, nach denen Länder künftig weltweit mit Klimazertifikaten handeln können.

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Trumps Klimakrise, Gegengipfel zur Weltklimakonferenz, 2024 über 1,5 Grad

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Diesmal mit Katharina Schipkowski und Susanne Schwarz.

Die USA haben den Faschisten Donald Trump erneut zu ihrem nächsten Präsidenten gewählt. Wie der Republikaner die Klimapolitik demontieren will.

Ab Montag treffen sich die Regierungen der Welt in Aserbaidschan zur nächsten Weltklimakonferenz. Vorher schon rufen Aktivist*innen zu Gegenkonferenzen auf - auch in Deutschland. Was sie sich davon erhoffen.

2024 wird das erste Jahr, in dem die Temperatur auf der Erde im Schnitt mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt. Ist das Paris-Abkommen damit gebrochen?

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Gesundheitsrisiko Klimakrise, Kohlebranche ohne Ausstiegsplan, Welt auf 3-Grad-Kurs

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Diesmal mit Katharina Schipkowski und Verena Kern.

Verzögerter Klimaschutz bedroht zunehmend die menschliche Gesundheit, zeigt der aktuelle Bericht "Lancet Countdown". Immer mehr Menschen werden durch die Klimakrise und ihre Folgen krank, die Sterblichkeit durch extreme Hitze hat sich seit 2015 weltweit verdoppelt, auch psychische Erkrankungen nehmen zu. Betroffen sind nicht alle Menschen gleich.

Während die erneuerbaren Energien weltweit boomen, ist ein Ende der Kohle trotzdem nicht in Sicht. Im Gegenteil. Die globale Kohleindustrie ist immer noch auf Expansionskurs, Ausstiegspläne haben nur die allerwenigsten Unternehmen.

Kurz vor der Weltklimakonferenz liefert der "Emissions Gap Report" des UN-Umweltprogramms Unep ein beunruhigendes Update des Stands der Dinge. Weil die Klimapläne der Länder nach wie vor unzureichend sind, steuert die Welt mittlerweile auf eine Erhitzung von gut drei Grad zu. Für ein Umsteuern wären mehr Investitionen in CO2-Reduktion nötig.

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Verkehr im Jahr 2040, Verfassungsklage wegen Artensterben, Unwissen über eigenes Haus

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Diesmal mit Verena Kern und Susanne Schwarz.

In den kommenden 15 Jahren wird der Verkehr in Deutschland weiter kräftig zunehmen. So sagt es jedenfalls die Verkehrsprognose 2040 voraus, die das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hat. Demnach bleibt das Auto das wichtigste Verkehrsmittel. Muss das denn wirklich so kommen?

Deutsche Umweltschützer*innen haben die weltweit erste Artenschutz-Klage vor einem höchsten Gericht eingereicht. Sie ziehen vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Wie aussichtsreich das ist.

Deutsche Hausbesitzer*innen überschätzen oft den Energiestandard ihrer Häuser - und sehen dadurch keine Notwendigkeit für Sanierungen. Dabei gilt der Gebäudesektor als großes Sorgenkind beim Klimaschutz.

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Faires Klimageld, Antarktis braucht Schutz, Regierung fördert Umbau der Industrie

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Diese Woche mit Katharina Schipkowski und Sandra Kirchner.

Das Klimageld soll Bürger:innen entlasten, wenn die CO2-Preise steigen – vor allem Menschen mit geringem Einkommen und geringem CO2-Ausstoß sollen davon profitieren. Doch das hat einen Haken: Wohlhabende Haushalte können sich eher Klimaschutz leisten, weil sie ein E‑Auto oder eine Haussanierung bezahlen können. Deshalb soll das Klimageld sozial gerechter werden, indem es nur untereren und mittleren Einkommensgruppen zugutekommt, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung vorgeschlagen.

Ein weltweites Bündnis von Umweltorganisationen fordert anlässlich der Antarktis-Konferenz, die derzeit im australischen Hobart stattfindet, neue Schutzgebiete im Südpolarmeer auszuweisen. Stabile Ökosysteme in der Antarktis sind nicht nur für den Schutz der Arten sinnvoll, sondern helfen auch das Klima zu regulieren, denn verschiedene Organismen und Meeresbewohner nehmen dort Kohlenstoff auf.

Die Bundesregierung unterstützt Unternehmen mit hohem Energieverbrauch mit Fördergeld, damit sie ihre Produktionsanlagen klimaneutral umbauen. Dazu hat die Regierung einen neuen Mechanismus, die Klimaschutzverträge, entwickelt. Dabei gleicht der Staat die Mehrkosten für die klimaneutrale Produktion aus.

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Wald ist jetzt CO2-Quelle, Meere werden giftiger, Deutschlandticket spart CO2

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Diesmal mit Katharina Schipkowski und Susanne Schwarz.

Dem Wald in Deutschland geht es schlecht. Das wirkt sich auch aufs Klima aus. Die Bäume geben mittlerweile mehr CO2 ab als sie Kohlenstoff binden.

Die Meere werden immer giftiger. Einerseits liegt das darin, dass wir immer mehr Schadstoffe ins Wasser gelangen lassen. Wir verstärken den Effekt allerdings noch durch die Erderhitzung.

Das Deutschlandticket hat viele CO2-Emissionen verhindert. Das zeigt eine Untersuchung. Das günstige Angebot hat also nicht nur mehr Menschen Mobilität ermöglicht, sondern war auch ein klimapolitischer Erfolg. Nur: Bald soll es wieder teurer werden. Es ist anzunehmen, dass sich dann auch die positive Klima-Wirkung schmälert.

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Aufgeheizte Meere, Kritik an CO₂-Rechner, Großbritannien steigt aus der Kohle aus

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Mit Susanne Schwarz und Sandra Kirchner.

Weltweit sind die Meere warm wie nie, das zeigt ein Bericht über den Zustand der Ozeane, den das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus in dieser Woche vorgelegt hat. Hitzewellen in den Meeren wurden demnach stärker und weiträumiger, sie dauern länger an und reichen weiter in die Tiefe. Vor allem das Mittelmeer gilt als Hotspot.

Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes, mit dem sich der persönliche Klima-Fußabdruck ermitteln lässt, steht unter Beschuss. Die Forstlobby und Vertreter von CDU und CSU stören sich daran, dass der Rechner neuerdings auch die CO2-Emissionen aus dem Heizen mit Holz berechnet. Dies galt in der Vergangenheit als klimaneutral, der Rechner hatte also mit null Emissionen gerechnet. Von der Unionsfraktion kommt aber auch grundsätzliche Kritik.

Großbritannien hat in dieser Woche den Kohleausstieg vollzogen und sein letztes Kohlekraftwerk ausgeschaltet. Am Ende dieses Jahrzehnts will das Land auch keinen Strom aus fossilem Erdgas mehr produzieren. Dann soll die Stromerzeugung vollständig dekarbonisiert sein. Deutschland lässt sich dagegen beim Kohleausstieg viel länger Zeit, beim Gas fehlt ein Ausstiegsdatum noch gänzlich.

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Hochwasser in Mittel- und Osteuropa, Kritik an Aserbaidschans Klimapolitik, Patientin Erde

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Mit Verena Kern und Sandra Kirchner.

01:53 Hochwasser in Mittel- und Osteuropa

Nie zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurden so heftige Niederschläge dokumentiert wie bei dem Starkregen, der Mitte September für großflächige Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa sorgte – von Österreich und Deutschland über Tschechien, Polen und die Slowakei bis Ungarn und Rumänien. Eine Analyse der Forschungsgruppe World Weather Attribution zeigt, dass die Klimakrise die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten solch einer extremen Wetterlage verdoppelt hat. 

06:48 Aserbaidschans Klimapolitik

Eigentlich sollen Länder, die eine Klimakonferenz ausrichten, den Klimaschutz international voranbringen. In diesem Jahr findet der UN-Klimagipfel Mitte November in Aserbaidschan statt, dessen Wirtschaft zum großen Teil auf fossilem Erdgas fußt. In den nächsten Jahren will das Land seine Gasförderung noch steigern. Weil Aserbaidschan auch sein Klimaziel verwässert hat, beurteilen Wissenschaftler:innen der Initiative Climate Action Tracker die Klimapolitik des Landes als "kritisch unzureichend".

11:52 Erde im Gesundheitscheck

Wichtige lebenserhaltende Systeme und Prozesse der Erde befinden sich in einem schlechten Zustand. Das ergab der "planetare Gesundheitscheck" der Forschungsinitiative Planetary Boundaries Science. Das Funktionieren des gesamten Ökosystems Erde ist durch menschliche Einflüsse stark gefährdet, die Erde droht irreversibel Schaden zu nehmen. Auch beim Klima sind kritische Werte schon überschritten.

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CCS mit Problemen, Kommunen zu wenig auf Klimawandel vorbereitet, verzerrte Wahrnehmung beim CO₂-Fußabdruck

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Verena Kern.

Die Bundesregierung will das Speichern von CO2 unter der Erde erlauben. Ein Bericht der Umweltorganisation Greenpeace zeigt, dass viele Projekte mit Problemen zu kämpfen haben. Geologische Unsicherheit, steigender Druck im Erdbereich oder CO2, das nicht in den vorgesehenen Bodenschichten bleibt, sind nur einige davon.

Jede zweite Stadt oder Gemeinde in Deutschland ist bereits von den Folgen der Klimakrise betroffen, wie eine Umfrage des Umweltbundesamtes zeigt. Doch vielerorts haben die Kommunen ihre Infrastrukturen noch nicht an den Klimawandel angepasst. So haben nur wenige Kommunen ihre Straßen oder Gebäude begrünt oder Plätze beschattet, um Hitze abzumildern.

Viele Menschen überschätzen den CO2-Ausstoß von Menschen mit geringem Einkommen, wohingegen der CO2-Fußabdruck von Reichen deutlich unterschätzt wird. Das zeigt eine Studie, die im Fachmagazin Nature Climate Change erschienen ist. Je größer diese Fehleinschätzung – und damit die Ungleichheit – ist, desto geringer ist die Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen.

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Ermordete Klimaaktivist*innen, Klimaklagen gegen Unternehmen, Methan-Emissionen steigen

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Die eskalierenden Auswirkungen des Klimawandels bringen viele Menschen weltweit dazu, gegen die Untätigkeit der Regierungen und großen Unternehmen zu protestieren. Das ist teils gefährlich: Allein im Jahr 2023 sind einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Global Witness zufolge weltweit 196 Um­welt­ak­ti­vis­t:in­nen ermordet worden, 85 Prozent davon in Lateinamerika. Im globalen Norden gibt es solche Fälle im Grund nicht - dennoch nehmen Repressionen gegen Klimaprotest auch hier zu.

Fossile Unternehmen müssen sich immer mehr vor Gericht für Klimaschäden verteidigen. Klagen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Oft fordern dabei Betroffene Schadensersatz ein. Manchmal geht es aber auch darum, die Konzerne zum Klimaschutz oder zur Transparenz zu zwingen.

Eigentlich haben zahlreiche Regierungen versprochen, den Ausstoß des hochwirksamen Treibhausgases Methan schnell zu reduzieren - er ist zuletzt aber so stark wie noch nie gewachsen. Was zu tun wäre, ist bekannt.

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Über diesen Podcast

So viel Klimakrise, so wenig Zeit: Ständig gibt es Neuigkeiten in Sachen Klima – aber was bedeutet es eigentlich, wenn Deutschland CO2-Endlager bauen will, China den Solar-Markt mit Dumping-Preisen flutet oder Forscher*innen die Klimasensitivität genauer bestimmen können? Im klima update° besprechen Journalistinnen vom Online-Magazin klimareporter° und von der Tageszeitung taz jeden Freitag die wichtigsten Klima-Nachrichten der Woche. So seid ihr in ein paar Minuten auf dem Stand.

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Und hier: https://taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262/

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