klima update° - der Nachrichten-Podcast von taz und klimareporter°

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Heißester Tag, Lindner kürzt Klimageld, deutscher CO2-Preis steigt wieder

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Diesmal mit Verena Kern und Susanne Schwarz.

Hitzerekorde: Gleich zwei neue globale Temperaturhöchstwerte wurden in dieser Woche gemessen. Dabei wird es wohl nicht bleiben. Die Weltwetterorganisation WMO hat am Dienstag den offiziellen Start der neuen El‑Niño-Phase bekannt gegeben. Das bedeutet noch mehr Hitze.

Klimageld: Die Bundesregierung hat ihren Haushaltsentwurf für 2024 vorgelegt. Die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam hat sich das angeschaut und stellt fest: Es fehlen 500 Millionen Euro für Klimaschutz und Klimaanpassung in armen Ländern. Vom zuständigen Ministerium kommt auf Nachfrage kein Dementi.

Deutscher CO2-Preis: Wegen der Energiekrise hat die Ampel in diesem Jahr den eigentlich geplanten Anstieg beim CO2-Preis ausgesetzt. Er liegt wie letztes Jahr bei 30 Euro. Doch im nächsten Jahr soll er wieder steigen, auf 45 Euro. Finanzminister Lindner dementiert - in seinem Haushaltsentwurf steht die Erhöhung aber drin.

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Verlorener Regenwald, Klima-Schulden-Krise, zu viel Fossilenergie

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Diesmal mit Katharina Schipkowski und Susanne Schwarz.

Urwälder sind nach wie vor nicht ausreichend vor der Vernichtung geschützt: Weltweit wurden im vergangenen Jahr 4,1 Millionen Hektar tropischer Regenwald abgeholzt oder fielen Waldbränden zum Opfer. Das entspricht etwa der Fläche der Schweiz. Damit sind noch zehn Prozent mehr verloren gegangen als noch 2021.

Noch Schulden tilgen, wenn gerade eine große Unwetterkatastrophe gewütet hat? Das ist für arme Länder der Einstieg in die Schuldenspirale. Künftig soll es in internationalen Kreditverträgen Katastrophenklauseln geben, sodass es eine Pause bei der Rückzahlung von Schulden gibt.

Erneuerbare boomen weltweit - aber trotzdem lieferten fossile Energieträger 2022 noch mehr als vier Fünftel der Energie. Das hat der „Statistical Review of World Energy“ ergeben, der als Standardüberblick zur Energiewelt gilt.

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Neues Straßenverkehrsgesetz, Europa in der Klimakrise, Schweiz stimmt für Klimaneutralität

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Diesmal mit Verena Kern und Susanne Schwarz.

Autoverrücktes Deutschland: Wenn Kommunen neue Radwege von Straßen abknapsen oder Tempo 30 einführen wollen, dürfen sie das bisher oft nicht - außer sie weisen nach, dass sie so eine konkrete Gefahrenlage beseitigen. Klimakrise zählt natürlich nicht. Das soll jetzt eine Reform des Straßenverkehrsgesetzes ein wenig ändern.

Europa erwärmt sich im globalen Vergleich besonders schnell, zeigt ein Bericht von Weltwetterorganisation und EU-Erdbeobachtungssystem Copernicus. Immer mehr Hitzetote, Dürren und Waldbrände sind die Folge.

Die Schweiz hat Ja gesagt - nämlich dazu, klimaneutral zu werden. Vor zwei Jahren war ein ähnliches Referendum gescheitert, diesmal war es erfolgreich. Was sich geändert hat und wie gut der Beschluss ist.

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Entschärftes Klimaschutzgesetz, Zitterpartie beim Naturschutz, dünne Agenda für Dubai-Gipfel

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Verena Kern.

Wenige Tage nach der Einigung im Heizungsstreit hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ein überarbeitetes Klimaschutzgesetz vorgelegt: Die Klimaziele für die einzelnen Sektoren wie Gebäude, Verkehr, Energie, Industrie und Landwirtschaft werden gestrichen – künftig muss nur noch die Gesamtmenge der Emissionen jährlich sinken.

Nur ganz knapp konnte die konservative Blockade des EU-Gesetzes zur Wiederherstellung der Natur im Umweltausschuss des Europaparlaments verhindert werden. Mit dem Gesetz will die EU eigentlich den jahrelang vernachlässigten Naturschutz stärken.

Nach knapp zwei Wochen sind die Zwischenverhandlungen in Bonn, die den Klimagipfel in Dubai vorbereiten sollen, zu Ende gegangen. Die Ergebnisse sind dünn. Erst am vorletzten Tag konnten sich die Delegierten überhaupt auf eine Tagesordnung einigen. Darin fehlen wichtige Punkte.

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Klage gegen Zementriesen, Arktis-Eis schwindet schneller, Industrie dekarbonisiert nicht

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Diese Woche mit Katharina Schipkowski und Sandra Kirchner.

Vier Bewohner:innen der indonesischen Insel Pari verklagen den größten Zementproduzenten der Welt, Holcim. Die Kläger:innen leben von Fischfang und lokalem Tourismus. Sie fordern, dass der Schweizer Konzern seine CO2-Emissionen massiv senkt, Schadenersatz zahlt und Schutzmaßnahmen finanziert.

Die Arktis gilt als Hotspot der Klimakrise. In der Polarregion steigen die Temperaturen schneller als im globalen Durchschnitt. Eine Studie zeigt jetzt, dass die Arktis viel schneller Meereis verliert. Schon im nächsten Jahrzehnt könnte die Arktis eisfrei sein. Das hat auch Auswirkungen auf Europa.

Die 30 größten Industrieanlagen verursachen acht Prozent der Emissionen in Deutschland. In den vergangenen Jahren ist der CO2-Ausstoß der energieintensiven Branchen wie Stahl kaum gesunken. Das liegt auch daran, dass die Industrie zwar am Emissionshandel teilnehmen muss, aber noch immer viele CO2-Zertifikate kostenlos erhält. Die Bundesregierung will jetzt mit Subventionen helfen, dass die Industrie weniger klimaschädlich wird.

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Planetare Grenzen überschritten, schwächelnde Umwälzströmung, Infektionskrankheiten nehmen zu

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Katharina Schipkowski.

Weil schon jetzt viele Menschenleben durch die Klimakrise bedroht sind, hat ein internationales Forschungsteam das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen um Aspekte der Gerechtigkeit erweitert. Laut der neuen Studie werden die kritischen Schwellen viel schneller überschritten, bei sieben von acht Dimensionen ist das bereits der Fall.

In der Antarktis schmilzt das Eis und das Schmelzwasser lässt die antarktische Meeresströmung schwächeln, die vor allem durch Temperaturunterschiede angetrieben wird. Das beeinflusst das Klima und die Meeresökosysteme.

Infektionskrankheiten werden in Zukunft häufiger auftreten, warnt das Robert-Koch-Institut. Wegen steigender Temperaturen verbreiten sich Zecken und Stechmücken, die Viren von Infektionskrankheiten übertragen können. Die Menschen in Deutschland müssen sich auf tropische Krankheiten einstellen, aber auch das Gesundheitssystem muss sich vorbereiten.

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Razzien bei der "Letzten Generation", Klimanische schrumpft, Umweltkosten von Fleisch und Milch

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Verena Kern.

Bundesweit wurden diese Woche Wohnungen und Geschäftsräume von Mitgliedern der Gruppe "Letzte Generation" durchsucht. Veranlasst hatte die Durchsuchung die Generalstaatsanwaltschaft München, die den Klimaaktivist:innen Bildung beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vorwirft. Ob das der Fall ist, können aber nur Gerichte entscheiden.

Historisch gesehen siedelten sich Menschen am häufigsten in Regionen mit einer Durchschnittstemperatur von elf bis 15 Grad an. Diese optimalen Lebensbedingungen werden von Forscher:innen als Klima-Nische bezeichnet. Durch die menschengemachte Klimakrise fallen immer mehr Menschen aus dieser Nische.

Der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten schadet dem Klima und der Umwelt – etwa wenn durch die Tierhaltung massenhaft Gülle ausgebracht wird und klimaschädliches Lachgas entsteht. Pro Jahr liegen die externen Umweltkosten für Fleisch- und Milcherzeugnisse laut einer Studie bei 22 Milliarden Euro. Deshalb fordern Umweltverbände, dass die Mehrwertsteuer für Fleisch- und Milchprodukte auf den normalen Satz angehoben wird. Für Obst und Gemüse sollte die Mehrwertwertsteuer ganz entfallen.

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Extremhitze in Asien, 1,5 Grad drohen bald, Nord-Süd-Konflikt beim Strompreis

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Gefühlte Temperaturen bis zu 54 Grad: In großen Teilen Asiens hat zuletzt eine tödliche Hitzewelle gewütet. In manchen Regionen hätte es ein solches schwül-heißes Wetter im April ohne die Erderhitzung wahrscheinlich nie gegeben, zeigt nun eine Studie.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die 1,5-Grad-Marke bei der Erderhitzung in den kommenden fünf Jahren gerissen wird, ist rasant gestiegen. Sie liegt aktuell bei 66 Prozent, hat die UN-Wetterorganisation ermittelt.

Ist Strom bald teurer, wenn man in Süddeutschland wohnt? Das wünschen sich nördliche Bundesländer wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Sie liegen bei der Energiewende vorn und tragen die Kosten der nötigen Stromnetzregulierung - die anfallen, weil Süddeutschland nicht mitzieht.

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LNG-Terminal vor Rügen, klimaschädliche Schuldenbremse, Klimapass für Klimaflüchtlinge

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Es hagelt Kritik an einem fossilem Megaprojekt: Proteste in Berlin, auf Rügen – und ein Auftritt im Bundestag gegen das Flüssiggasterminal vor der Ostseeinsel. Aus Angst vor schlechter Publicity will sich nicht einmal mehr Energiekonzern RWE beteiligen.

Gürtel enger schnallen? Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will wieder auf der Schuldenbremse bestehen. Schlechte Idee, warnt ihn jetzt sogar der Industrieländerclub OECD. Stattdessen müsse Deutschland in eine klimaneutrale Wirtschaft investieren.

Die Klimakrise wird viele Menschen in die Flucht zwingen. Migrationsexpert:innen fordern deshalb, dass Deutschland legale Einwanderungsmöglichkeiten für Klimaflüchtlinge schafft.

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Petersberger Klimadialog, Deutschlands Überkonsum, Ölkonzern verklagt Greenpeace

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Diese Woche mit Susanne Schwarz und Sandra Kirchner.

In Berlin fand Anfang dieser Woche ein informelles Treffen hochrangiger Klimadiplomat:innen statt. Bundeskanzler Olaf Scholz verkündete dabei, dass Deutschland zwei Milliarden Euro in den Green Climate Fund einzahlen will. Aber damit erfüllt Deutschland sein Versprechen zur Klimafinanzierung noch immer nicht.

Am 4. Mai war Erdüberlastungstag in Deutschland: Bis zu dem Stichtag haben wir in Deutschland alle natürliche Ressourcen für dieses Jahr verbraucht. Würden alle Menschen so viel konsumieren wie Deutschland, bräuchte es rechnerisch drei Erden. Ab jetzt leben wir auf Pump – auf Kosten künftiger Generationen und der Menschen im globalen Süden, denen entsprechend weniger zur Verfügung steht.

Der französische Ölmulti Total hat Klage gegen Greenpeace Frankreich eingereicht. Die Umweltorganisation hatte einen Bericht vorgelegt, dass der Ölkonzern seine Treibhausgasemissionen für 2019 massiv unterschätzt hat. Total wiederum behauptet nun, dass die Berechnungen von Greenpeace falsch seien, und fordert die Organisation auf, den Bericht zurückzuziehen.

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Über diesen Podcast

So viel Klimakrise, so wenig Zeit: Ständig gibt es Neuigkeiten in Sachen Klima – aber was bedeutet es eigentlich, wenn Deutschland CO2-Endlager bauen will, China den Solar-Markt mit Dumping-Preisen flutet oder Forscher*innen die Klimasensitivität genauer bestimmen können? Im klima update° besprechen Journalistinnen vom Online-Magazin klimareporter° und von der Tageszeitung taz jeden Freitag die wichtigsten Klima-Nachrichten der Woche. So seid ihr in ein paar Minuten auf dem Stand.

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Und hier: https://taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262/

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