klima update° - der Nachrichten-Podcast von taz und klimareporter°

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1,5 Grad sind unerreichbar, Deutschlands Emissionen sinken, Fridays fordern mehr Klimaschutz

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Diese Woche mit Verena Kern und Sandra Kirchner.

Die weltweiten Temperaturen lagen 2024 laut dem Copernicus-Klimawandeldienst der EU im Schnitt um 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Damit ist das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, praktisch nicht mehr zu erreichen.

2024 sind die Treibhausgasemissionen von Deutschland gesunken – auf ein Niveau wie zuletzt in den 1950er Jahren. Denn im vergangenen Jahr standen Kohlekraftwerke immer häufiger still, wie die Emissionsbilanz der Denkfabrik Agora Energiewende zeigt. Doch durch Verkehr, Heizen und Industrie wird immer noch jede Menge CO2 in die Atmosphäre gepumpt.

Die Politik schützt die Menschen nicht ausreichend vor den Folgen der Klimakrise, stattdessen wird versucht, Klimapolitik zurückzudrehen: Das wirft Fridays for Future den Parteien im Bundestag vor. Vor der Wahl fordern die Klimaaktivist:innen Maßnahmen für ambitionierten Klimaschutz.

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Kohleverbrauch auf Rekordhöhe, Deutschland warm wie nie zuvor, Megasturm über Mayotte

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Diesmal mit Katharina Schipkowski und Susanne Schwarz.

Trotz Klimakrise hat die Welt 2024 so viel Kohle verbraucht wie nie zuvor. Haupttreiber des Anstiegs sind China, Indien, Indonesien und Vietnam. In Europa hat der Kohleausstieg zwar begonnen, aber das Tempo verlangsamt sich.

Noch ein Negativrekord: In Deutschland war es 2024 heißer als je zuvor. Da ist weltweit keine Ausnahme. Auch global gab es Extremtemperaturen - im Schnitt erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau.

Über dem französischen Übersee-Gebiet Mayotte hat Zyklon "Chido" gewütet, viele Menschen getötet und für Zerstörung gesorgt. Der Klimawandel hat den Sturm deutlich verstärkt.

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Solares Geoengineering, Klimakiller Tourismus, Klimaanpassungsstrategie

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Verena Kern.

Die Sonne abdunkeln, um die Erderwärmung aufzuhalten? Dieses "solare Geoengineering" hat nun ein unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium der EU-Kommission als "gefährlich" eingestuft. Negative Auswirkungen auf Ökologie und Ökonomie seien wahrscheinlich, warnen die Wissenschaftler:innen mehrerer Institute aus ganz Europa in ihrer Stellungnahme. Sie fordern ein Moratorium für die umstrittenen Technologien.

Der globale Tourismus verursacht knapp neun Prozent der weltweiten CO2-Emissionen – und wächst schneller als jeder andere Wirtschaftszweig. Das zeigt eine aktuelle Studie, die gerade im Fachmagazin Nature Communications erschienen ist. Besonders das Fliegen schlägt dabei zu Buche, aber auch das Autofahren und der Energieverbrauch bei Urlaubsreisen.

Die Bundesregierung hat in dieser Woche eine neue Klimaanpassungsstrategie beschlossen – mit messbaren Zielen. Das soll helfen, die Wirtschaft, das Gesundheitswesen, Städte und Dörfer sowie Wasservorräte und Landnutzung auf die Folgen der Klimakrise vorzubereiten. Woher das Geld dafür kommen soll, ist aber unklar.

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Gescheitertes Plastikabkommen, Ölmulti verklagt Klimaaktivisten, Protest gegen LNG-Gipfel

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Diese Woche mit Verena Kern und Katharina Schipkowski.

Bei der UN-Plastikkonferenz konnten sich die Staaten nicht auf ein Abkommen gegen die Vermüllung des Planeten mit Plastik einigen. Die Verhandlungsrunde ging ergebnislos zuende. Ölländer wie Saudi-Arabien, Russland und Iran blockierten - sie wollen keine Begrenzung der Produktionsmengen, um ihre Gewinne mit den fossilen Rohstoffen abzusichern.

Der Mineralölkonzern Eni hat den bekannten italienischen Klimaaktivisten Antonio Tricarico wegen "schwerer Verleumdung" verklagt. Tricarico hatte auf die zeitliche Nähe eines Gas-Deals von Eni mit Ägypten und dem Mord am italienischen Wissenschaftler Giulio Regeni hingewiesen. Schon im Oktober hat Eni eine Klage gegen NGOs angestrengt, mit der Vorwurf, die Nichtregierungsorganisationen würden eine "Hasskampagne" gegen das Unternehmen führen - allerdings ohne Erfolg.

Kommende Woche treffen sich Erdgaslobby und Politik zum "World LNG Summit" in Berlin - ein Gipfel der internationalen Größen der fossilen Industrie. Dagegen regt sich Protest. Die Klimabewegung plant einen Gegengipfel sowie Aktionen des zivilen Ungehorsams.

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Klimakonferenz mit dünnen Ergebnissen, schmutzige Fernwärme, Klimaschutz-Pflichten von Staaten

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Diese Woche mit Katharina Schipkowski und Sandra Kirchner.

In Baku verhinderten die Delegationen ein Scheitern der Klimakonferenz, indem sie die jährlichen Klimahilfen für Entwicklungsländer von 100 auf 300 Milliarden Dollar erhöhten – ein Minimalkonsens, der jedoch weit hinter dem tatsächlichen Bedarf zurückbleibt. Ambitionierte Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Brennstoffen blieben aus und wurden auf die kommende Klimakonferenz verschoben.

Neben Wärmepumpen in Hausheizungen soll auch die Fernwärme helfen, dass das Heizen von Wohnungen kein CO2 mehr verursacht. Doch Fernwärme wird immer noch überwiegend aus Erdgas, Kohle oder Holz erzeugt, zeigt ein Bericht der Umweltstiftung WWF.

Welche Pflichten die Staaten bei der Bekämpfung der Klimakrise haben, das soll der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag ab Anfang Dezember klären. Beauftragt wurde das Gericht durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen, die eine Resolution des gefährdeten Inselstaats Vanuatu annahm. Verbindlich sind solche Gutachten nicht, sie können aber zur Richtschnur für künftige Gerichtsurteile werden.

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Finanzstreit in Baku, Länder sind zu langsam, Flugbranche verfehlt Klimaziele

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Diesmal mit Verena Kern und Marie Gogoll.

Auf der UN-Klimakonferenz COP 29 in Baku wird hart verhandelt, mit wie viel Geld die armen Länder künftig bei Klimaschutz und Klimaanpassung unterstützt werden sollen. Aus Milliarden sollen Billionen werden. Wie kommt der hohe Finanzbedarf zustande?

Kein Land tut genug, damit das 1,5-Grad-Limit eingehalten werden kann. Das zeigt das diesjährige Klimaschutz-Ranking, das die Organisationen Germanwatch und New Climate Institute in dieser Woche vorgestellt haben. Deutschland rutscht von "gut" auf "mäßig" ab.

Die Flugbranche ist nach wie vor weit entfernt von einer Klimawende, so das Ergebnis des aktuellen Airline-Index. Nach dem Corona-Knick beim globalen Luftverkehr hat die Fliegerei beinahe wieder das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 erreicht. Zwar gibt es Effizienzgewinne, doch diese sind zu gering, damit die Airlines ihren Anteil an den Pariser Klimazielen einhalten.

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Emissionen 2024 so hoch wie nie, Shell siegt vor Gericht, Luftnummer CO₂-Zertifikate

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Diese Woche mit Sandra Kirchner und Verena Kern.

01:53 Emissionen 2024 so hoch wie nie

2024 verbrennt die Menschheit mehr Kohle, Öl und Gas als je zuvor. Die klimaschädlichen CO2-Emissionen erreichen mit 37,4 Milliarden Tonnen ein neues Rekordhoch, zeigt der Report Global Carbon Budget 2024. Damit schrumpft die Lücke zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels weiter, das Ziel ist kaum noch erreichbar.

09:12 Shell siegt vor Gericht

Der Ölkonzern Shell muss seinen CO2-Ausstoß doch nicht deutlich senken. Ein Zivilgericht in Den Haag kippte das wegweisende Klimaurteil der ersten Instanz und wies die Klage der Umweltschutzorganisation Milieudefensie ab. Die Begründung: Es fehlt eine verlässliche Grundlage, um Shell zu einer konkreten Reduktion zu verpflichten.

14:41 Luftnummer CO2-Zertifikate

CO2-Zertifikate, die Treibhausgase ausgleichen sollen, helfen dem Klima kaum: Nur 16 Prozent der versprochenen Emissionen wurden tatsächlich eingespart, zeigt eine umfassende Auswertung. Dennoch einigten sich die Staaten auf der Klimakonferenz COP 29 in Baku diese Woche auf gemeinsame Regeln, nach denen Länder künftig weltweit mit Klimazertifikaten handeln können.

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Trumps Klimakrise, Gegengipfel zur Weltklimakonferenz, 2024 über 1,5 Grad

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Diesmal mit Katharina Schipkowski und Susanne Schwarz.

Die USA haben den Faschisten Donald Trump erneut zu ihrem nächsten Präsidenten gewählt. Wie der Republikaner die Klimapolitik demontieren will.

Ab Montag treffen sich die Regierungen der Welt in Aserbaidschan zur nächsten Weltklimakonferenz. Vorher schon rufen Aktivist*innen zu Gegenkonferenzen auf - auch in Deutschland. Was sie sich davon erhoffen.

2024 wird das erste Jahr, in dem die Temperatur auf der Erde im Schnitt mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt. Ist das Paris-Abkommen damit gebrochen?

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Gesundheitsrisiko Klimakrise, Kohlebranche ohne Ausstiegsplan, Welt auf 3-Grad-Kurs

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Verzögerter Klimaschutz bedroht zunehmend die menschliche Gesundheit, zeigt der aktuelle Bericht "Lancet Countdown". Immer mehr Menschen werden durch die Klimakrise und ihre Folgen krank, die Sterblichkeit durch extreme Hitze hat sich seit 2015 weltweit verdoppelt, auch psychische Erkrankungen nehmen zu. Betroffen sind nicht alle Menschen gleich.

Während die erneuerbaren Energien weltweit boomen, ist ein Ende der Kohle trotzdem nicht in Sicht. Im Gegenteil. Die globale Kohleindustrie ist immer noch auf Expansionskurs, Ausstiegspläne haben nur die allerwenigsten Unternehmen.

Kurz vor der Weltklimakonferenz liefert der "Emissions Gap Report" des UN-Umweltprogramms Unep ein beunruhigendes Update des Stands der Dinge. Weil die Klimapläne der Länder nach wie vor unzureichend sind, steuert die Welt mittlerweile auf eine Erhitzung von gut drei Grad zu. Für ein Umsteuern wären mehr Investitionen in CO2-Reduktion nötig.

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Verkehr im Jahr 2040, Verfassungsklage wegen Artensterben, Unwissen über eigenes Haus

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Diesmal mit Verena Kern und Susanne Schwarz.

In den kommenden 15 Jahren wird der Verkehr in Deutschland weiter kräftig zunehmen. So sagt es jedenfalls die Verkehrsprognose 2040 voraus, die das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hat. Demnach bleibt das Auto das wichtigste Verkehrsmittel. Muss das denn wirklich so kommen?

Deutsche Umweltschützer*innen haben die weltweit erste Artenschutz-Klage vor einem höchsten Gericht eingereicht. Sie ziehen vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Wie aussichtsreich das ist.

Deutsche Hausbesitzer*innen überschätzen oft den Energiestandard ihrer Häuser - und sehen dadurch keine Notwendigkeit für Sanierungen. Dabei gilt der Gebäudesektor als großes Sorgenkind beim Klimaschutz.

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Über diesen Podcast

So viel Klimakrise, so wenig Zeit: Ständig gibt es Neuigkeiten in Sachen Klima – aber was bedeutet es eigentlich, wenn Deutschland CO2-Endlager bauen will, China den Solar-Markt mit Dumping-Preisen flutet oder Forscher*innen die Klimasensitivität genauer bestimmen können? Im klima update° besprechen Journalistinnen vom Online-Magazin klimareporter° und von der Tageszeitung taz jeden Freitag die wichtigsten Klima-Nachrichten der Woche. So seid ihr in ein paar Minuten auf dem Stand.

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Und hier: https://taz.de/Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262/

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