klima update° - der Nachrichten-Podcast von taz und klimareporter°

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Zustand des Weltklimas, EU-Energiepaket, Deutschland lässt Klima-Versprechen schleifen

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Diesmal mit Verena Kern und Susanne Schwarz.

Die Weltwetterorganisation hat ihren neuen Klimazustandsbericht vorgelegt. Bei vier von sieben zentralen Klimawandel-Faktoren gab es 2021 neue Rekorde. Der Chef der Organisation hat eine schnelle Reduktion des globalen Treibausgasausstoßes angemahnt - und auch einen Fokus auf Verfahren, CO2 wieder aus der Atmosphäre herauszuziehen. Das Thema ist so drängend wie umstritten.

Die EU-Kommission hat ein umfangreiches Energiepaket vorgelegt. Sie will damit vor allem die Abhängigkeit von russischen Importen beenden, aber es geht auch ums Klima. Dafür gab es viel Lob, aber es gibt auch kritische Punkte.

Deutschland hat im vergangenen Jahr mehr Geld für Klimaschutz in armen Ländern versprochen - aber bisher findet sich kaum eine Steigerung im Bundeshaushalt für dieses Jahr. Der wird dieser Tage festgezurrt. Das Versprechen, das langfristiger formuliert war, wäre damit noch nicht offiziell gebrochen, selbst wenn sich nicht mehr viel tut. Praktisch würde Deutschland so aber weniger glaubwürdig, was die internationalen Verhandlungen zum Klimaschutz erschweren dürfte.

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Nahende 1,5 Grad, australische Massen-Korallenbleiche, Klimakritik an Coldplay

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Diesmal mit Sandra Kirchner und Susanne Schwarz:

Die gefürchtete Temperaturgrenze naht: Schon eines der kommenden fünf Jahre könnte durchschnittlich um 1,5 Grad heißer sein als es vor der Industrialisierung typisch war. Dieser Fall tritt mit einer fünfzigprozentigen Wahrscheinlichkeit ein, wie die Wetterorganisation der Vereinten Nationen (WMO) diese Woche mitgeteilt hat. Das wäre noch nicht der dauerhafte Einstieg in eine 1,5-Grad-Welt - aber auch der dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Australien hat gerade einen extrem heißen Sommer hinter sich - nicht nur an Land, sondern auch im Wasser. Das Great Barrier Reef leidet darunter enorm. Die zuständige Behörde hat nun gemeldet: Die Korallen haben durch die Meeres-Hitzewellen ihre sechste große Massenbleiche erlebt. Es ist schon die vierte seit 2016.

Coldplay tourt klimafreundlich, sagt die Band. Tatsächlich kommen bei der gerade begonnenen Konzertreise alle möglichen Öko-Ideen zum Einsatz. In einem sehen manche Klimaschützer:innen aber einen Skandal: Es gibt eine Kooperation mit einem finnischen Ölkonzern, der "nachhaltiges Flugbenzin" bereitstellen soll. Was dahintersteckt, warum es problematisch ist, was Coldplay durchaus richtig macht - und was Konzertgänger:innen eigentlich tun können, um die Veranstaltung klimafreundlicher zu machen.

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Verschwenderischer Lebensstil, kein Pflanzensprit im Tank, erster LNG-Terminal

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Diese Woche mit Verena Kern und Sandra Kirchner.

Deutschland liegt weit vorn beim Verbrauch von Ressourcen – so weit dass die Natur sich nicht mehr regenerieren kann. Der Erdüberlastungstag war dieses Jahr am 4. Mai: Unser Lebensstil verbraucht derzeit soviel, wie eigentlich nur von drei Erden zur Verfügung gestellt werden kann. Die Ausbeutung der Natur geht zu Lasten von Menschen in anderen Ländern und zukünftigen Generationen.

Beim Sprit werden sogenannte Agrokraftstoffe aus Pflanzen beigemischt. Das soll die fossilen Treibstoffe etwas weniger klimaschädlich machen. Aber die Flächen auf denen diese sogenannten Energiepflanzen brauchen wir eigentlich für den Anbau von Lebensmitteln. Das Bundesumweltministerium will die Beimischung der Agrokraftstoffe jetzt beenden.

In dieser Woche hat Deutschland begonnen, seinem ersten LNG-Terminal in Wilhelmshaven zu bauen. Dort sollen LNG-Schiffe anlegen und fossiles Gas nach Deutschland liefern. Ob die Terminals wirklich benötigt werden, ist umstritten.

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Neue Kohlemeiler, Boden-Katastrophe, extreme Hitze in Indien und Pakistan

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Diese Woche mit Susanne Schwarz und Sandra Kirchner.

Noch immer planen Länder neue Kohlekraftwerke zu bauen: 34 Länder wollen neue Kohlemeiler - allen voran China. Doch neue Kohlekraftwerke stehen im Widerspruch zu dem Ziel, den Klimawandel zu begrenzen.

Den Böden geht es nicht gut: Weltweit sind bis zu 40 Prozent der Böden geschädigt, heißt es in einem Bericht der Vereinten Nationen. Auslöser ist die industrielle Landwirtschaft mit schweren Maschinen, Monokulturen und industrieller Viehzucht. Besser wären bodenschonende und naturverträgliche Bewirtschaftung der Böden.

Indien und Pakistan leiden derzeit unter einer Hitzezelle - Temperaturen bis 50 Grad werden erwartet. Der Klimawandel verschärft Extremwetter wie Hitzwellen. Es wird mit einer höheren Sterblichkeitsrate gerechnet.

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Letzte Generation, Klimaziele unter zwei Grad, Schwesigs Russland-Verstrickungen

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Diesmal mit Susanne Schwarz und Verena Kern.

Eine Klimaschutz-Gruppe macht in letzter Zeit viel von sich reden: die "letzte Generation". Bei ihren Aktionen besetzen sie oft Straßen, zahlreiche Mitglieder wurden schon festgenommen. Diese Woche gab es eine neue Aktionsform: Die Aktivist:innen haben den Bürgersteig vor dem Wirtschaftsministerium aufgerissen, um symbolisch ein Pipeline-Rohr zu "verlegen".

Eine große Studie ist zu dem Schluss gekommen: Wenn alle internationalen Klimaschutz-Versprechen eingehalten werden, kann die Erderhitzung knapp unter zwei Grad begrenzt werden. Das ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber früheren Prognosen. Das Problem: Ob alle Staaten wirklich liefern, ist natürlich nicht gesagt.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will nicht zurücktreten - auch wenn immer deutlicher wird, dass ihre angebliche Klimastiftung hauptsächlich dazu da war, Russland US-Sanktionen für den Bau der Gas-Pipeline Nord Stream 2 nach Deutschland zu ersparen. Dabei gab es sogar direkte Absprachen zwischen Schwesigs Staatskanzlei und der Gazprom-Tochter Nord Stream 2 zur öffentlichen Kommunikation zu der Stiftung. Hinzu kommt, dass das Unternehmen 99 Prozent des Stiftungskapitals lieferte.

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Wirtschaft klimaschädlicher geworden, Öko-Kraftwerkproduzenten gesucht, rasanter Methan-Anstieg

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Diesmal mit Sandra Kirchner und Susanne Schwarz.

Deutschlands Wirtschaft ist im vergangenen Jahr klimaschädlicher geworden: Die CO2-Emissionen sind nicht nur mit der Wirtschaft mitgewachsen, sondern mehr als diese. Davor hat der Expertenrat für Klimafragen diese Woche gewarnt.

Deutschland gehen diejenigen aus, die Windräder und Solaranlagen bauen. Das will Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck ändern. Während er diese Woche ein Statement zu diesem Thema abgab, demonstrierten in Rostock die Mitarbeiter:innen des letzten Rotorblattwerks in Deutschland. Das soll nämlich bald schließen.

Im vergangenen Jahr gab es einen massiven Anstieg der Methan-Emissionen - so groß wie in keinem Jahr zuvor. Methan ist super treibhauswirksam, aber dafür nur kurz in der Atmosphäre. Den Ausstoß zu verringern, könnte schon mittelfristig helfen, den Temperaturanstieg auf der Erde deutlich zu begrenzen.

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IPCC zeigt Wege aus der Klimakrise, Schmelze in der Antarktis, Energiewende-Osterpaket

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Diese Woche mit Verena Kern und Sandra Kirchner.

Der Weltklimarat IPCC hat in dieser Woche den dritten Teil seines sechsten Sachstandsberichts veröffentlicht. Es geht um Auswege aus der Klimakrise: Um das 1,5-Grad-Ziel noch zu schaffen, müssen die Emissionen sehr bald und sehr zügig sinken.

Eigentlich war die Ausdehnung des Meereises in der Antarktis – von saisonalen Veränderungen abgesehen – in den letzten Jahren konstant. Das Eis wuchs sogar in seiner Ausdehnung. Doch Satellitendaten zeigen jetzt, dass das Meereis in der Antarktis um ein Viertel kleiner ist als im langjährigen Durchschnitt – nur in einem Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen durch Satelliten war sie noch geringer.

Die Bundesregierung hat sich auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket in der Energiepolitik geeinigt. Jetzt muss der Bundestag über die geplante Neuformulierung von etlichen Gesetzen beraten. Manche Punkte sind aber strittig – etwa, wie der Erneuerbaren-Ausbau nach 2030 aussehen soll.

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RWE darf Lützerath abbaggern, Ampel will Moore schützen, März war viel zu trocken

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Jetzt ist das lange erwartete Gerichtsurteil zum Ort Lützerath da, den Energiekonzern RWE gegen den Widerstand des letzten Bewohners in einen Tagebau umwandeln will: Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat entschieden, dass RWE schalten und walten darf - auch auf dem Hof von Eckardt Heukamp, dem letzten Lützerather, der nicht verkaufen und umsiedeln will. Der Landwirt will sich dem widersetzen und trotzdem bleiben, genau wie Klimaaktivist:innen, die längst ein Camp in der Nachbarschaft aufgebaut haben.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke will mit 4 Milliarden Euro Deutschlands Natur sanieren. So sollen Moore, Wälder, Auen, Seegraswiesen und Parks wieder genesen und möglichst viel Kohlenstoff speichern. Wen Lemke dafür aber noch gewinnen muss: die Besitzer:innen der Flächen, also zum Beispiel Landwirt:innen. Daran sind ähnliche Programme in der Vergangenheit schon gescheitert.

Im März gab es in Deutschland viele schöne Sonnentage - außergewöhnlich viele. Die Kehrseite der Medaille: Wir befinden uns in einer ziemlichen Dürre. Zu warm war es dem allgemeinen Trend der Erderhitzung entsprechend auch. Auf den hat der britische Wetterdienst mit einer skurrilen Ankündigung reagiert: Damit amtlich von einer Hitzewelle die Rede ist, muss das Thermometer jetzt noch stärker ausschlagen als bisher. Allerdings sind Menschen ja nicht wechselwarm. Jetzt schon ist Hitze das mit Abstand tödlichste Extremwetter in Europa.

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Globaler Klimastreik, Fische werden grau, Jänschwalde-Tagebau macht dicht

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Fridays for Future hat zum zehnten globalen Klimastreik aufgerufen. Im Vorfeld ging es um Solidarität mit der Ukraine - und um den Umgang mit kultureller Aneignung, also dem Schmücken mit Kultur, für die andere diskriminiert werden.

Taucher:innen lieben die bunten Unterwasserwelten der Korallenriffe. Eine australische Studie zeigt nun, dass damit bald Schluss sein könnte: Meeres-Hitzewellen bleichen die Korallen - und sogar die Fische.

Der Kohlekonzern Leag muss seinen Tagebau Jänschwalde bald dichtmachen. Das hat ein Gericht entschieden. Der Grund: Es ist herausgekommen, dass das Unternehmen dort viel mehr Grundwasser abgepumpt hat als erlaubt.

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100 Tage Ampel, deutsche CO2-Emissionen gestiegen, Frühling zu früh

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Die Regierung aus SPD, Grünen und FDP ist 100 Tage im Amt. Die politische Debatte wird natürlich von Russlands Krieg gegen die Ukraine dominiert, dennoch läuft auch die klima- und energiepolitische Arbeit der Ampel langsam an. Beispielsweise liegt ein Entwurf von Robert Habecks (Grüne) Wirtschaftsministerium zum neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz vor. Und Finanzminister Christian Lindner (FDP) macht abenteuerliche Vorschläge zur Entlastung der Bürger:innen und Unternehmen beim Energiepreis - eine Debatte, die auch in der Klimapolitik immer wieder aufkommt.

Nichts da mit Klimaschutz: Deutschlands Emissionen sind 2021 wieder gestiegen. Das ist zwar durch den Wirtschaftsaufschwung nach den Corona-Lockdowns nicht überraschend, aber dadurch nicht minder problematisch. Vor allem im Verkehrswesen und beim Heizen gibt es große Probleme beim Umstieg von fossilen auf erneuerbare Lösungen.

Der Klimawandel steckt auch in den Jahreszeiten: Der Frühling verschiebt sich nach vorn. Im Kalender steht zwar weiter der 20. März, aber die Pflanzen blühen zu früh. Das hat weitreichende Folgen für das Ökosystem, unter anderem für die Tiere, die diese Pflanzen fressen wollen. Zum Beispiel also für den Menschen.

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Über diesen Podcast

So viel Klimakrise, so wenig Zeit: Ständig gibt es Neuigkeiten in Sachen Klima – aber was bedeutet es eigentlich, wenn Deutschland CO2-Endlager bauen will, China den Solar-Markt mit Dumping-Preisen flutet oder Forscher*innen die Klimasensitivität genauer bestimmen können? Im klima update° besprechen Journalistinnen vom Online-Magazin klimareporter° und von der Tageszeitung taz jeden Freitag die wichtigsten Klima-Nachrichten der Woche. So seid ihr in ein paar Minuten auf dem Stand.

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